Familiengeschichte

Weber seit 1776... 

In unserer Familie wird seit dem fernen Jahre 1776 bis zum heutigen Tag der Beruf des Webers in ununterbrochener Folge ausgeführt. Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass sich unsere Weberei über all' die Generationen bis heute gehalten hat und sich in gleicher Familienhand befindet.

Die Familie FRANZ ist seit Generationen eine traditionsreiche Weberfamilie, in welcher seit dem fernen Jahre 1776 bis zum heutigen Tag der Beruf des Webers in ununterbrochener Erbfolge von den jeweiligen Söhnen weitergeführt wurde.

In Warnsdorf im Sudetenlande begann im Jahre 1776 unser Urahn Josef FRANZ mit dem Beruf des Webers, sein Sohn Anton und wiederum dessen Sohn Friedrich führten das Weberhandwerk weiter. Unser Großvater, Josef FRANZ, wurde ebenso in Warnsdorf - als Sohn von Friedrich - im Sudetenlande im Jahr 1882 geboren, arbeitete als Jugendlicher tagsüber am elterlichen Webstuhl und besuchte abends die Webschule in seinem Heimatort, wo er zum ersten Male mit der sogenannten Jacquardwebtechnik Bekanntschaft machte.

Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse im damaligen Sudetenlande verschlechterten sich zusehends, es gab keine Arbeit mehr und so war Josef FRANZ gezwungen, seine geliebte Heimat zu verlassen.

Der Umstand, dass Josef FRANZ daheim an der Webschule in Warnsdorf, Georg Kaneider aus Bruneck kennengelernt hatte, führte dazu, dass Josef FRANZ um 1900 nach Bruneck kam, wo er dann bei seinem Freund Georg Kaneider in Stegen, in dessen kleiner Weberei, am Handwebstuhl Arbeit fand.

Georg Kaneider zog nach kurzer Zeit nach Kufstein, die kleine Webmanufaktur wurde geschlossen und Josef FRANZ gründete sodann in Bruneck die KUNSTWEBEREI FRANZ.

Durch seine besonderen künstlerischen und technischen Fähigkeiten konnte er den bis dahin gebräuchlichen Schaft-Webstuhl mit dem Jacquard-Webstuhl ersetzen, sodass er, für die Gegend neuartige, gemusterte Gewebe herstellen konnte, die in dieser Zeit noch weitgehend unbekannt waren.

Diese neuartigen und sehr dekorativen Gewebe fanden in kurzer Zeit großen Anklang und erfuhren auf nationaler und internationaler Ebene breite Anerkennung.

Die Nachfrage stieg, die Räumlichkeiten bedurften einer Erweiterung und so wurde der neue Standort der Kunstweberei FRANZ in Bruneck an der Pustertaler Hauptstraße, der jetzigen Michael Pacher Straße gefunden, wo sich heute noch die Weberei mit ihrem Hauptgeschäft befindet.

Josef FRANZ wiederum brachte seinen beiden Söhnen Josef und Siegfried das Handwerk der Webkunst bei und so wurden die Beiden zu Webmeistern, die zum handwerklichen und künstlerischem Können ebenso ein hohes Maß an Qualitätsempfinden mitbrachten. Muster, Gewebebindungen sowie Farbkompositionen werden seit jeher selbst entworfen aber auch namhafte Südtiroler Künstler wie Pferschy, Hans Staffler, Professor Hofer, Milli Schmalzl und Elfie Widmoser trugen mit ihrem Ideenreichtum zur Vielfalt und Ausstrahlung der Muster bei.

Die Gewebe der Kunstweberei FRANZ aus Bruneck sind zu einem Begriff geworden.

Der Familientradition folgend und Neuerungen gegenüber stets offen, arbeiten wir nun daran, das Erreichte zu erhalten, das Handwerk des Verwebens von Leinen, Baumwolle und Wolle zu schönen, wertvollen Geweben in der bekannten Qualität beizubehalten und, den Veränderungen der Zeit angepasst, weiterzuführen, wie es im Laufe von Generationen in unserer Familie die Söhne von ihren Vätern erlernt haben.